Re: nochmal zu ADS - "ansteckend"?

 

Es ging darum, dass ein jüngerer Bruder die Verhaltensweisen des älteren ADD-ler kopierte.

 

Mh, ich weiß nicht so recht, ob es der richtige Weg ist, dem "Kleinen" beizubringen, dass er das nicht darf, was der "Große" macht.

Erziehung beruht auf Wiederholung und Vorbild und es gibt oft kein größeres Vorbild, als den großen Bruder.

So ist Dein erster Beitrag doch nicht verwunderlich, das wird bei vielen so sein. "Verhaltensauffälligkeiten" der geschilderten Art sind nicht nur bei ADD vorhanden, sie können auch andere Hintergründe haben. Das Spektrum reicht da sicher von Allergien über andere psychische Erkrankungen, über nicht verarbeitete Kindheitserlebnisse bis eben auch hin zur Vorbildwirkung durch den "Großen"! Das hat nun zwar absolut nichts mit ADD zu tun, aber es ist genau so anstrengend.

Also müsst Ihr einen Weg suchen, den "Großen" zu "läutern", wenn der "Kleine" auch bei Tisch Manieren zeigen soll. -lächel-

Das ist nun einfach gesagt, sehr schwer gemacht.

Bei uns bestehen bestimmte Regeln, die haben wir mit dem Buben ausgehandelt. Einmal geht es morgens um das fertig werden und dann um das Verhalten bei Tisch. Sohnemann weiß, am Tisch, vor allem beim Frühstück, braucht Vatern seine Ruhe. Und so herrscht erst einmal Ruhe während des Essens, sonst ginge es drunter und drüber, denn gerade beim Essen hat unser Bub die besten Gedanken, die gleich berichtet werden müssten. Dann ist eine Forderung, es wird ordentlich zum Essen an den Tisch gesetzt, wenn andere, also auch Vater oder Mutter, dabei sind. Über Kleinigkeiten sieht man einfach hinweg, wenn halt das Fleischstückchen unbedingt mit den Fingern gegessen werden muss, was solls, unsere genetischen Verwanden, die Affen, nehmen ja auch ihre Greifgeräte. Wenn es zu bunt wird, dann gibt es bei uns nur eine Antwort, ermahnen, ermahnen, ab in sein Zimmer, da kann der Bub dann "Fressen", wie er es für richtig hält. Nach wenigen Minuten ist dann die Eskalation vorbei, der Kerl sitzt wieder am Tisch und benimmt sich.

Ihr solltet also von Regeln Gebrauch machen und zusätzlich versuchen, dem "Kleinen" zu erklären, warum der "Große" manchmal so reagiert und so ist. Ich weiß, ein schwerer Weg, Konsequenz und ständige Wiederholung können da aber schon ein Stück weiterhelfen.

Meint

Hans